Andacht zur Osterzeit

Liebe Leser,
der April ist in diesem Jahr der Monat welcher, denn wir feiern Ostern.
Das Lebensfest. Die Auferstehung unseres Herrn öffnet den Himmel über uns. Das Licht flutet bis in den letzten dunklen Winkel. Wir sind mittendrin. Uns kann nichts besseres passieren, als die, für alle Zeit, ins Leben Gerufenen zu sein. Deshalb liegt nahe, zu sagen: Alles geklärt. Alles leicht. Alles kein Problem. Es lebt sich gut und wie von selbst. Wir tragen den Namen dessen, der uns zu Himmelserben eingesetzt hat. Mit seinem Siegel, dem Kreuzeszeichen, sind wir gesiegelt. Und gleichzeitig gegen die Machenschaften böser Mächte versiegelt.
Der Alltag zeigt uns aber, dass wir uns trotz alledem bewähren müssen. Vieles macht uns zu schaffen. Es ist oftmals nicht alles geklärt. Es fühlt sich manches richtig schwer an. Es scheinen Probleme schneller und zahlreicher Junge zu kriegen als die Kaninchen. Wir sind immer mittendrin – und der Auferstandene ist an unserer Seite. Beides trifft zu und ein: Das befreite Leben einatmen zu dürfen wie die frische Luft eines Frühlingsmorgens. Jeder Atemzug mag uns sicher machen, dass uns der Heilige Geist, die Lebenskraft vom Vater im Himmel sowie seines Sohnes, durchströmt und uns umgibt.
Andererseits bedeutet bei jedem Schritt, den wir gehen, jedem Wort, das wir sprechen, jedem Gedanken, den wir fassen, dass unsere Erlösung zwar begonnen hat aber noch nicht zum Abschluss gekommen ist. Wir müssen uns noch mit diesem und jenem regelrecht herum schlagen. Wir treffen Entscheidungen. Manche sind verkehrt. Wir können uns der Gegenwart unseres Herrn sicher sein und zweifeln trotzdem. Wir haben sein Wort und trauen ihm nicht. So läuft´s im Leben.
Im Monat April wahrscheinlich nicht anders als in den übrigen Monaten. Und dennoch: Das Jahr für Jahr wiederkehrende Osterfest und die fünfzig tägige Freudenzeit bis zu Pfingsten, sie sind so etwas wie eine Kur für Herz und Seele. Wir werden gestärkt. Wenn wir uns darauf einlassen, genesen wir.
Als die beiden Wanderer auf dem Weg nach Emmaus, damals, tatsächlich wahrnehmen, dass der plötzlich aufgetauchte Dritte an ihrer Seite, der lebendige Herr ist, sagen sie zuletzt: „Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete?“ (Lukas 24,32) Übrigens ist das der Bibelspruch für den Aprilmonat. Ich wünsche uns dieses brennende Herz für die Botschaft des Auferstandenen.
In diesem Sinne uns allen frohe und gesegnete Ostern.
Ihr/Euer Karsten Loderstädt
vom